"Danke dir", erwiderte ich zu ihren Kompliment und begann die feinen Nuddeln aufzuwickeln. Ja, mir schmeckte es auch ziemlich gut. Zwar hatte ich bereits ein gewisses Feeling dafür, doch trotzdem war es eine Herausforderung, aus so wenig ein gutes Mal hinzukriegen. Doch obwohl vieles der menschlichen Lebensmittel nicht mehr zu gebrauchen ist, finden sich Sachen, die über lange Zeit gut sein können. Abgesehen davon überleben bestimmte Tiere, auch ohne Hilfe der Menschen, wie zum Beispiel Kühe und Hühner, welche frische Produkte anbieten können. Mir viel ein, dass ich noch etwas zu trinken suchen wollte, so fragte ich Cira: "Möchtest du eine Cola?" Da dies ein Süssgetränk war der über mehrere Jahre gut blieb, würde ich bestimmt etwas finden. Daraufhin stand ich auf und wollte Richtung Küche gehen, als mir ein fremder Geruch in die Nase stieg. Ein Mensch? Ein Hybrid? Es war zu schwach, als das ich herausfinden konnte, was es war. Aber es war auf jeden Fall ein Feind. Sofort gab ich der Zehnjährigen eine Warnung.

Hey entschuldige Cira, dass ich sie so lange warten lasse...
Leider habe ich viele Aufgaben und Prüfungen in nächster Zeit, weshalb ich an manchen Tagen gar nicht schreiben kann...

Als das Essen fertig war, schaltete ich alles aus und ging mit dem grossen Topf ins Restaurant, wo ich ihn auf einen naheliegenden Tisch setzte. Daraufhin nahm ich die zwei Schüsseln und füllte diese mit der Nudelsuppe. Es war zwar ziemlich, dunkel, da uns nur der Mond Licht spendete, doch dank unserer Hybrid-Augen war es kein grosses Problem. Gerade wollte ich mich hinsetzen, als ich bemerkte, dass ich das Licht in der Küche vergessen hatte. Schnell ging ich dieses ausschalten, da dies vielleicht jemand hätte sehen können.
Nachdem ich zurückgekehrt war, setzte ich mich Cira gegenüber und sagte zufrieden: "Lass es dir schmecken!"

Während ich nach etwas Essbaren suchte, stiess ich auf Glasnudeln, und einer alten Tütensuppe, die zusammen sicherlich super schmecken würden. So kehrte ich zum bereits brodelnden Topf zurück und schüttelte das Bouillon Gemisch ins Wasser. Da ich nicht zum ersten Mal kochte, wusste ich bereits, wann ich die Nudeln dazugeben konnte, damit sie nicht allzu weich wurden. Oft hatte ich eine Suppe in den Wintermonaten gemacht, doch jetzt würde es trotz allem immer noch passen, da es kühl genug war und wir ja erst am Frühlingsanfang waren. "Cici, es gibt Nudelsuppe! Wir brauchen also Suppenschüsseln", rief ich aus der Küche, da ich nicht genau wusste, ob sie flache Teller hingestellt hatte, was auch meine erste Wahl meistens waren. Der feine Geruch begann die ganze Küche zu füllen und ging langsam auch nach draussen ins Restaurant. Zwar konnten es Hybride mit gute Nasen, auch von den Strassen aus riechen, doch die meisten haben ihre andere Sinne, die viel geschärfter waren, so machte ich mir keine grossen Gedanken, dass es sonst jemand bemerken könnte.

Als sich Cira plötzlich von hinten an mich klammerte, schreckte ich nur ganz kurz zusammen. Daraufhin legte ich ein Arm um sie und lächelte zufrieden. Wenn sie sich so an mich schmiegte, dann hatte ich umso mehr das Gefühl von einem grossen Bruder. Mit süsser Stimme fragte sie mich dann um Essen, worauf ich nickte und meinte: "Ich geh kochen und du richtest uns ein gemütliches Plätzchen hier draussen ein, einverstanden?" Obwohl hier alles auf dem Kopf war, konnte man es trotzdem wieder aufstellen und daraus einen ganz angenehmes Plätzchen schaffen. Es gab immer noch Geschirr in den Schränken, so konnte man diese immer noch verwenden. Ich ging folglich in die Küche und schaltete das Licht ein. Trotz der vier langen Jahre des Chaos und der Verwüstung, funktionierten die ein oder anderen Sachen, was mich sehr glücklich stimmte. Ich setzte das Wasser auf und suchte in der Vorratskammer, was noch vorhanden war.

Sobald der Körper, der zuvor noch zitternden Frau erschlaffte, liess ich sie wieder los. Wahrscheinlich, war sie ein ganz unschuldiger Mensch gewesen, der in seinem Leben nichts schlimmes getan hatte, doch in Zeiten wie diesen, konnte man keinem vertrauen, selbst wenn sie so rein schienen. Als Cira bereits wieder auf den Weg zum Zielort war, folgte ich dieser schnell und ging wieder schweigend neben sie her.
Es dauerte nicht lange und schon standen wir vor dem grossen steinernen Gebäude. Endlich hatten wir es erreicht, das OXO Tower Restaurant. Es sah von aussen nach nichts besonderes aus und vor allem ohne Licht, wirkte es fast schon unheimlich. Doch dies war es nicht, was mich daran faszinierte. So ging ich voraus und lief die Treppen hoch, bis wir im Restaurant selbst waren. Zwar war alles verlassen und dunkel, doch dank des Mondes sah man, welche schöne Aussicht dieser Platz bot. Die Scheibe war zum Teil eingebrochen und auch die Stühle und Tische lagen umher, doch die Küche, um die ich mich selbst gekümmert hatte, war noch voll in Takt. Bevor ich jedoch in die Küche ging, trat ich aufs Balkon und sah um mich. Es gab natürlich auch höhere Punkte in dieser Stadt und doch fand ich diese Aussicht schon sehr beeindruckend.

Ich nickte nur leicht und lehnte mich gegen die Wand des nahe stehendes Hauses. Da der Mensch eine Frau war, nahm ich an, dass sie wahrscheinlich naiv sein würde und auf einen solch einfachen Trick reinfallen würde. Deshalb verschränkte ich die Arme hinter den Kopf und wartete entspannt. Da ich Cira sowieso vertraute, machte ich mir nicht einmal die Mühe alles aufmerksam zu beobachten. Währenddessen schärfte ich meine Sinne um allfällige andere Feinde ausfindig zu machen. Doch dies war nicht der Fall so wartete ich einfach ab. Als wieder kurz zur Zehnjährigen linste, gab diese mir sogleich das Zeichen, worauf ich gemütlich zu ihr schlenderte und der Frau, die Hände hinter den Rücken festhielt. Wir Hybriden waren sowieso stärker als die Menschen, weswegen ich keine grosse Kraft anwenden musste. Da die Menschen unsere natürliche Feinde waren, mussten wir sie leider töten, auch wenn ich dies nicht wirklich mochte, doch laufen lassen, konnten wir sie auch nicht. "Nach dir", sagte ich zu Cira, was soviel hiess, wie 'Du darfst sie töten'.

Hey @Cira Tora
Leider kann ich dieses Weekend nicht schreiben, da ich kaum Zuhause bin...
Frühestens morgen Nacht kann ich wieder schreiben.

Es wurde mir warm ums Herz, als sie dies sagte. Trotz allem konnte sie wirklich süss sein und richtig nette Sachen sagen. "Ich danke dir. Dich finde ich auch gut, wie du bist." Ich strich ihr durchs silberne Haar und lächelte sie warm an. Als sie daraufhin dass Zeichen machte, still zu sein blieb ich abrupt stehen und schnupperte aufmerksam. Nun roch ich, wovor sie mich gewarnt hatte. Es war eindeutig ein Mensch. Er war einige Meter von uns entfernt und schien eher unaufmerksam zu sein. Ich sah fragend zum Mädchen. Zwar hatte ich eigene Ideen, was wir tun konnten, doch oft überliess ich es der Zehnjährige, da sie es ja auch lernen musste und manchmal auch bessere Ideen vorschlug. So wartete ich ihre Meinung ab.

Mir war bewusst, dass die meisten Hybride, Cira eingeschlossen Mühe hatten ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, weshalb ich es umso mehr schätzte, als sie versuchte ein Lächeln aufzusetzen. "Warum ich Emotionen habe?", wiederholte ich und dachte selbst kurz darüber nach. Es gab immer wieder Hybriden, bei denen Fehlern unterliefen, so war ich bestimmt nicht der einzige, der Emotionen hatte. Trotzdem war ich somit ziemlich wertlos in den Augen der Forscher, da ich eigentlich misslungen war. "Ich glaube, dass bei meiner Produktion etwas schief gelaufen ist", sagte ich dann langsam und sah geradeaus. "Ich bin jedoch nicht der einzige mit Fehlern. Ich schätze mal, wir alle haben trotz allem die ein oder anderen Macken. Es gibt bestimmt keinen Perfekten Hybriden." Zumindest sah ich das so.

Ich hörte Cira aufmerksam zu und schwieg eine Weile, während wir weiterhin der Themse entlangliefen. "Die Menschen versprachen dir eine Familie", wiederholte ich und dachte an die Filme zurück, in denen es um Waisenkinder handelte. War sie also ein Waisenkind gewesen? "Naja, jedenfalls hast jetzt ja mich", sagte ich schliesslich grinsend. Zwar wusste ich nicht genau, wie mich diese Zehnjährige ansah. Was ich für sie war, ob sie mich als Familie oder Fremder zählte, dass wusste ich nicht. Wer wusste auch schon, was im Kopf eines so jungen Mädchens vor sich ging. Doch für mich war sie so etwas wie Familie auch wenn ich sie nur knappe vier Jahre kannte. Bei ihrer nächsten Frage sah ich sie ein wenig überrascht an. "Wieso fragst du?", stellte ich automatisch die Gegenfrage. Doch um ihr keine Antwort schuldig zu bleiben meinte ich: "Nicht wirklich. Ich wünschte ich hätte diese Wesen besser kennen lernen können."

Du kannst ja Freunde einladen ^^
Spielst du auch in anderen RPG Foren? Dort könnte man sonst auch ein wenig Werbung machen :D

Auf der anderen Seite der London Bridge angelangt, folgte ich einem Weg, entlang des Flusses. Das Rauschen des Wasser und der geruchlose Wind stimmte mich zufrieden. Ich entspannte mich ein wenig und verschränkte die Arme hinter den Kopf während ich nach oben zum Nachthimmel blickte. "Der Himmel wird wohl das Einzige sein, das für immer gleich bleiben wird", seufzte ich und suchte nach dem Kleinen Waagen und dem Nordstern. Diese Welt hatte sich in so kurzer Zeit in einen Haufen von Trümmer und Asche verwandelt. Nichts war mehr so, wie es eins gewesen war. Ich kannte die Menschenwelt nur aus Filmen, doch sie schien äusserst schön und friedlich zu sein. Wie gerne hätte ich die Menschen in ihrer wahrer Natur erlebt, so, wie sie immer gelebt hatten. Doch dies werde ich wohl nie zu Gesicht bekommen, da man die Vergangenheit nicht verändern konnte und die Zukunft so hoffnungslos erschien. "Cici, kannst du dir vorstellen, dass einmal durch diese Strassen unzählige Menschen durchgegangen waren?", fragte ich das Mädchen und senkte erneut den Blick um sie anzusehen. Ich kannte nicht viel von ihrer Vergangenheit, doch es schien, als sei sie einst ein Mensch gewesen.

Hey Cira,
was hältst du davon, wenn wir auf feindliche Hybride oder Menschen treffen?

"Sehr schön, dann machen wir einen kleinen Umweg zu unserem Lieblingsrestaurant", meinte ich und sprang schlussendlich vom Dach, als wir in der Nähe des Flusses waren. Einige Meter vor uns erstreckte sich die prächtige London Bridge, die zum Londoner Stadtteil Lambeth führte. Da wir nicht die einzige Patroullie waren, machte es nichts aus kurz unser Territorium zu verlassen, da die South Bank nicht dazugehörte. Lambeth und Southwark nannten wir den Herrenlosen Stadtteil, da weder uns, noch den anderen zwei Hybridgruppen gehörte. Somit mussten wir umso vorsichtiger sein, da sich dort alle arten von Hybriden und Menschen aufhalten konnten. Mir bereitete dies jedoch keine Sorgen, da ich mit Cira schon mehr als zwei Jahre dort verbracht hatten und wir nie in Schwierigkeiten geraten waren. "Dann mal auf zur Southbank", sagte ich grinsend und sah zu Cici hinunter, die mich inzwischen auch eingeholt hatte.

===>> Southwark - Lambeth

Ich verdrehte die Augen als sie mal wieder stur meine Hilfe ablehnte. So kannte ich sie nun mal. Sie war immer so stolz und wollte fast nie meine Hilfe, doch für mich war sie immer noch wie eine kleine Schwester, um die ich mich kümmern wollte. Ich würde nich immer um sie kümmern auch wenn sie es nicht wollen würde, doch ich machte mir nunmal Sorgen um sie. Sie war trotz allem noch Zehnjährig auch wenn sie sehr schlau und gerissen war für ihren Alter.
Als sie dann lossprang grinste ich breit und folgte ihr leichtfüssig. “Mal sehen was wir heute finden werden“, meinte ich zu ihr und sprang weiter in Richtung Themse. Ich mochte es dem Fluss entlang zu gehen. „Hast du eigentlich hunger?“, fragte ich sie dann, da ich nichts dagegen hatte uns noch etwas kochen zu gehen.

"Dieser Meinung bin ich auch", stimmte ich ihr zu, da man in dieser Welt nicht vorsichtig genug hatte sein können. Leider kann man kaum jemanden noch vertrauen, da es rein ums Überleben geht. Gefahr konnte an jeder Strassenecke warten, doch glücklicherweise waren wir mit übersinnliche Fähigkeiten geprägt, die es uns erlaubten manches zu hören oder zu riechen, noch bevor wir es sahen.
Ich ging neben das Mädchen her und schnupperte die Luft, die uns umgab. Doch ich roch nichts auffälliges. Als ich eine Feuerwehrleiter erblickte grinste ich breit und sprang an dieser hoch. "Komm, Cici, von oben haben wir einen viel besser Überblick." Abgesehen davon waren wir fähig von einem Dach zum nächsten zu springen, da wir eine viel höhere Muskelkraft besassen als die Menschen. Oben auf dem angekommen, reichte ich dem Mädchen die Hand, um sie hochzuziehen.

Hey Cira
Ich geh jetzt schlafen...
Ich schreib morgen den nächsten Post ;)
Gute Nacht :3

Der kühle Wind zerzauste mein, während ich eilig der Zehnjährige nachging. Es war kurz vor Mitternacht und die Gegend schien ruhig zu sein. Der Mond tauchte die Gebäude der Stadt in einen silbernen Glanz. Selbst Ciras Haare schimmerten wie Quecksilber. Ich holte das Mädchen ein und legte ihr eine Hand auf den Kopf. “Na, machen wir heute eine neue Route?“, fragte ich sie warm lächelnd und sah der Gasse entlang. Unsere Aufgabe war es steht’s die anderen zu informieren was in unserem Territorium vor sich geht. Wir waren die Wachen und Informanten und mussten stets den Überblick behalten. Sobald Feinde Oder Menschen eindrangen, mussten wir es unserer Anführerin mitteilen damit die Gruppe etwas dagegen unternehmen konnte.
Während ich neben Cici stand, hörte ich ihrem Gesang zu der für Menschen wohl wie ein Summen klang. Doch ich als Hybrid hörte ihre Worte. Ich mochte es sehr wenn sie sang, da mich das oft beruhigte. Vier Jahre waren nun vergangenen, seit ich das damals sechsjährige Mädchen fand und sie als ‚kleine Schwester‘ adoptierte. Seitdem hatte ich mich um sie gekümmert und war ihr nie von der Seite gewichen. Und nun vier Jahre später war sie immer noch an meiner Seite als ‚Schwester‘ und Teamkollegin.